Mitten im Öresund, zwischen dem schwedischen Landskrona und der dänischen Küste, liegt ein wahres Juwel: die Insel Ven. Gerade einmal vier Kilometer lang und knapp drei Kilometer breit, versprüht sie auf kleinster Fläche einen Zauber, der Gäste immer wieder zurückkehren lässt. Die Mischung aus natürlicher Schönheit, spannender Geschichte, kulinarischem Genuss und bewusstem Lebensgefühl macht Ven zu einem der lohnendsten Reiseziele in Südschweden – egal ob für einen Tagesausflug oder ein verlängertes Wochenende.
Mit der Fähre ins Inselglück
Der Weg nach Ven ist einfach und bequem: Mehrmals täglich verkehren Fähren zwischen Landskrona und dem kleinen Hafen von Ven. Die Überfahrt dauert nur rund 30 Minuten – gerade lang genug, um vom Alltag abzuschalten und in Urlaubsstimmung zu kommen. Wer ankommt, wird sofort von der ruhigen Atmosphäre empfangen. Keine Autos, keine Hektik – stattdessen weite Felder, das Rauschen des Meeres und das Klappern von Fahrradketten.
Die gelben Fahrräder von Ven
Die Insel lässt sich am besten mit dem Fahrrad erkunden. Schon kurz nach dem Verlassen des Fähranlegers erreicht man die zentrale Fahrradvermietung. Die knallgelben Mieträder sind längst zum Symbol der Insel geworden. Ob Tandem, E-Bike, Fahrrad mit Kindersitz oder Anhänger – hier gibt es für jeden das passende Gefährt. Mit einer kostenlosen Karte in der Hand radelt man dann los, über Hügel und durch duftende Gärten, vorbei an Feldern und kleinen Höfen, stets mit dem Meer im Blick. Die sanften Anstiege und rasanten Abfahrten machen das Radfahren auf der Insel auch für Familien zu einem echten Vergnügen.
Eis, Astronomie und Apfelkuchen
Der erste kulinarische Stopp für viele Gäste ist die Hvens Glassfabrik. Direkt am Hafen gelegen, bietet sie hausgemachte Eiscreme aus ökologischer Sahne – ein perfekter Start in den Inseltag. Wenige Minuten weiter lockt ein ganz besonderes Museum: das Tycho-Brahe-Museum. Der dänische Astronom lebte und forschte im 16. Jahrhundert auf Ven und errichtete hier ein hochmodernes Observatorium. Das heutige Museum umfasst Ausstellungen, ein unterirdisches Sternenobservatorium, eine historische Spielwiese für Kinder, eine rekonstruierte Renaissance-Gartenanlage sowie eine begehbare Planetenstrecke. Es ist eine der wichtigsten wissenschaftshistorischen Stätten Nordeuropas – spannend nicht nur für Hobby-Astronomen.
Hungrige Radfahrer finden im Pumpans Café mitten auf der Insel eine Oase der Gemütlichkeit. Das Café ist bekannt für seine mediterran inspirierte Küche, bei der ausschließlich biologische Zutaten verwendet werden. Pizza, hausgemachtes Brot, Apfelsaft aus eigener Produktion und Kaffee aus der hauseigenen Rösterei gehören zu den Highlights. Wer mag, kann sich auch ein Glas Bio-Wein gönnen – denn auf Ven genießt man langsam und bewusst.
Whisky, Alpakas und Entschleunigung
Ein weiteres Highlight ist das renommierte Spirit of Hven Backafallsbyn. Das mehrfach preisgekrönte Destillerie-Hotel stellt Whisky, Gin und Vodka her, die in ganz Schweden und international geschätzt werden. Besucher können an Verkostungen teilnehmen oder gleich ein ganzes Genießer-Wochenende buchen – mit Übernachtung, Abendessen und Blick über das Meer.
Ein Erlebnis der besonderen Art ist die Alpakawanderung mit Hven Alpacka. Zwölf Alpakas leben auf der Insel und begleiten Gäste auf geführten Spaziergängen über Felder und entlang kleiner Pfade. Dabei erfährt man Spannendes über die Tiere, ihre Wolle und ihren sanften Charakter – eine Aktivität, die besonders bei Kindern und Tierfreunden gut ankommt.
Übernachten unter Sternen
Wer länger bleiben möchte, hat auf der Insel zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Vom rustikalen Zeltplatz über charmante Ferienhäuser bis hin zum stilvollen Hotel ist alles dabei. Besonders beliebt ist Camp Ven, das neben klassischen Campingplätzen auch stilvolle Glamping-Zelte mit echten Betten und gemütlicher Ausstattung anbietet. Auch das Hotel The House of Hven bietet gehobene Unterkunft mit Gourmetküche. Wer nicht selbst kochen möchte, findet zudem in der Strandkrogen eine entspannte Alternative für ein feines Abendessen.
Ein Ort zum Ankommen
Ven ist mehr als nur eine schöne Insel. Sie ist ein Ort, an dem die Zeit langsamer vergeht, an dem Nachhaltigkeit nicht nur ein Wort ist und an dem Besucher mit offenen Armen empfangen werden. Die Kombination aus schwedischem und dänischem Erbe verleiht der Insel einen ganz eigenen Charakter. Es ist kein Zufall, dass manche sie mit Bornholm, Samsø, Skagen oder Österlen vergleichen – und doch ist Ven etwas ganz Eigenes.
Wer auf Ven ankommt, spürt es sofort: Hier ist man nicht nur Tourist, sondern willkommen. Wer einmal hier war, wird den Blick auf den Öresund, den Duft der Apfelbäume, das Lachen auf dem Fahrradsattel und den Geschmack von frisch gebackenen Zimtschnecken nicht so schnell vergessen.
Tipp: Kombiniere einen Buesuch auf der Insel Ven mit dem Sydkustleden.